Fibromyalgie und Cannabis: Was bringt die Forschung?

Studien über den Einsatz von Cannabis bei Fibromyalgie

Fibromyalgie ist eine chronische Schmerzerkrankung, die mit allgemeinem Unwohlsein, Erschöpfung, Gedächtnisproblemen und Stimmungsschwankungen einhergeht. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Cannabis bzw. Cannabidiol (CBD), einer der aktiven Bestandteile der Cannabispflanze, bei der Behandlung dieser Erkrankung wirksam sein können. In diesem Artikel wollen wir einen Blick auf die Forschung zu diesem Thema werfen.

Cannabis und CBD: Eine kurze Einführung

Cannabis, auch Marihuana oder Gras genannt, ist eine Pflanze mit einer langen Geschichte als Medizin. CBD ist eine von über 100 chemischen Verbindungen, die in dieser Pflanze gefunden werden. Im Gegensatz zu THC, einem anderen aktiven Bestandteil von Cannabis, hat CBD keine psychoaktiven Wirkungen. Stattdessen zeigt die Forschung, dass CBD eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen bietet, darunter Schmerzlinderung, antiinflammatorische Wirkungen und möglicherweise sogar Neuroprotektion.

Was sagt die Forschung zum Einsatz von Cannabis bei Fibromyalgie?

Mehrere wissenschaftliche Studien haben den potenziellen therapeutischen Nutzen von Cannabis und CBD bei Fibromyalgie untersucht:

  • In einer Studie aus dem Jahr 2019 berichteten Fibromyalgie-Patienten, die medizinisches Cannabis konsumierten, von einer signifikanten Verbesserung ihrer Schmerzen und Schlafqualität.
  • Eine weitere Studie aus dem Jahr 2011 fand heraus, dass Fibromyalgie-Patienten, die Cannabis konsumierten, weniger Schmerzen und Angst verspürten und besser schliefen als diejenigen, die es nicht taten.
  • Eine kürzlich durchgeführte Überprüfung von 18 Studien ergab, dass Cannabis und CBD bei Fibromyalgie-Patienten zu einer signifikanten Verbesserung von Schmerzen, Schlafqualität und allgemeinem Wohlbefinden führen können.

Allerdings ist weiterhin Forschung erforderlich, um das genaue Ausmaß der Vorteile von CBD und Cannabis bei Fibromyalgie zu bestimmen, sowie optimale Dosierungen und Verabreichungsformen.

Wie kann Cannabis bei Fibromyalgie angewendet werden?

Cannabis und CBD können auf verschiedene Weisen konsumiert werden:

  • Rauchen oder Verdampfen: Diese Methoden ermöglichen eine schnelle Aufnahme und Wirkung, sind jedoch mit möglichen Lungenschäden verbunden.
  • Öle und Tinkturen: Diese können unter die Zunge getropft oder zum Essen und Trinken hinzugefügt werden. Die Wirkung tritt etwas langsamer ein, hält jedoch länger an.
  • Kapseln und Pillen: Diese sind gut für diejenigen, die eine genau dosierte Menge benötigen.
  • Topische Cremes und Salben: Diese können bei Muskelschmerzen und Gelenksteifigkeit nützlich sein.

Die rechtliche Situation von Cannabis

Die Rechtmäßigkeit von Cannabis variiert von Land zu Land und innerhalb von Ländern. In Deutschland ist der medizinische Gebrauch von Cannabis seit 2017 legal, wobei die Patienten von Ärzten eine Ausnahmegenehmigung erhalten müssen. Die CBD-Produkte sind generell legal, solange sie einen THC-Gehalt von weniger als 0,2% aufweisen.

Fazit

Die Forschung zeigt, dass Cannabis und CBD vielversprechende therapeutische Mittel für Fibromyalgie-Patienten sein könnten. Wie immer sollten Sie mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen, bevor Sie mit einer neuen Behandlung beginnen.